Einführung in die Matrizenrechnung

  • Mathematik Q2
  • sp, 2017-01-31

Überblick

  • Einführung: Diagonalmatrizen
  • Aufgabe zum Viehhandel in China (mit Matrizen)
  • "Besondere" Matrizen
  • Bezeichnungsweise für Matrizen
  • Rechnen mit Matrizen
  • Aufgaben → AB

Einführung: Diagonalmatrizen

Hinweis: Die Beispiele wurden mit dem CAS-Programm Maxima berechnet.

  • Zwei "Diagonalmatrizen" D1 und D2

D1: diagmatrix(3,4.0);

 
                              [ 4.0   0    0  ]
                              [               ]
                              [  0   4.0   0  ]
                              [               ]
                              [  0    0   4.0 ]

D2: diagmatrix(3,7.0);

    
[ 7.0 0 0 ] [ ] [ 0 7.0 0 ] [ ] [ 0 0 7.0 ]

  • Die Matrizenmultiplikation in Maxima: D1 . D2;

  • Ergebnis:

            

                        [ 28.0  0.0   0.0  ]
                        [                  ]
                        [ 0.0   28.0  0.0  ]
                        [                  ]
                        [ 0.0   0.0   28.0 ]
    

  • Das Invertieren einer Matrix: D3 = D1-1
            
    D3 : invert(D1);
                        [ 0.25   0     0   ]
                        [                  ]
                        [  0    0.25   0   ]
                        [                  ]
                        [  0     0    0.25 ]
    

       
    invert(D2);

      [ 0.14285714285714         0                 0         ]
      [                                                      ]
      [        0          0.14285714285714         0         ]
      [                                                      ]
      [        0                 0          0.14285714285714 ]
    

  • Der Test:

 
D3 . D1 = E
[ 1.0 0.0 0.0 ] [ ] [ 0.0 1.0 0.0 ] [ ] [ 0.0 0.0 1.0 ]

Aufgabe zum Viehhandel in China (mit Matrizen)

  • Eine Matrix A1 zur Aufgabe "Viehhandel in China"

    A1: matrix([2.0,5.0,-13.0],[3.0,-9.0,3.0],[-5.0,6.0,8.0]);

         
    [ 2.0 5.0 - 13.0 ] [ ] [ 3.0 - 9.0 3.0 ] [ ] [ - 5.0 6.0 8.0 ]

  • Die invertierte Matrix A2 = A1-1

    A2 : invert(A1);

 
                [ 3.75   4.916666666666666  4.25  ]
                [                                 ]
                [ 1.625  2.041666666666667  1.875 ]
                [                                 ]
                [ 1.125  1.541666666666667  1.375 ]

  • Die rechte Seite v1 des LGS:

    v1: matrix([1000.0],[0.0],[-600.0]);

                                [ 1000.0  ]
                                [         ]
                                [   0.0   ]
                                [         ]
                                [ - 600.0 ]

  • . . . und der Lösungsvektor:

A2 . v1;

                                [ 1200.0 ]
                                [        ]
                                [ 500.0  ]
                                [        ]
                                [ 300.0  ]  

"Besondere" Matrizen

  • Neben der Nullmatrix N

   
[ 0 0 0 ] [ ] [ 0 0 0 ] [ ] [ 0 0 0 ]

  • ist vor allem die Einheitsmatrix E wichtig:

   
[ 1 0 0 ] [ ] [ 0 1 0 ] [ ] [ 0 0 1 ]

  • Diagonalmatrizen erhalten wir durch Multiplikation einer Zahl c ∈ ℜ mit der Einheitsmatrix: c * E = D

Im Beispiel oben: D1 = 4 * E bzw. D2 = 7 * E

  • Aufgabe 1: Begründe, weshalb das Problem "Inverse einer Matrix finden" bei Diagonalmatrizen so einfach ist.

Bezeichnungsweise für Matrizen

  • Matrizen sind erst mal nur ein Zahlenschema:

   
[ a11 a12 a13 ] [ ] [ a21 a22 a23 ] [ ] [ a31 a32 a33 ]

Dabei gilt:

zuerst Zeile, später Spalte

also bezeichnet a31 die Zahl in der 3. Zeile und der ersten Spalte:

   
[ | a12 a13 ] [ | ] [ | a22 a23 ] [ | ] [-|------------ ]

  • Bis jetzt sind uns nur "einfache" Matrizen begegnet, da alle Matrizen quadratisch waren: man nennt eine Matrix A quadratisch, wenn sie genau so viele Zeilen wie Spalten hat. Das muss nicht sein:

   
[ 1.0 2.0 3.0 ] [ ] [ 4.0 5.0 6.0 ]

eine 2 x 3-Matrix (klar?).

So basteln wir uns auch Vektoren: das sind einfach 3 x 1-Matrizen (3D) bzw. 2 x 1-Matrizen (2D)

     

                               [ 1.0 ]                     
                               [     ]                      [ 1.0 ] 
                               [ 2.0 ]           bzw.       [     ]
                               [     ]                      [ 7.0 ]
                               [ 3.0 ]

Rechnen mit Matrizen

  • Wir können Matrizen "vervielfachen" durch Multiplikation mit einer Zahl c ∈ ℜ: c ∗ A
    Dabei wird jedes Element aij (i für die Zeile, j für die Spalte) der Matrix A mit der Zahl c multipliziert: c ∗ A =

     

                             [ c*a11  c*a12  c*a13 ]
                             [                     ]
                             [ c*a21  c*a22  c*a23 ]
                             [                     ]
                             [ c*a31  c*a32  c*a33 ]

  • Wir können zwei Matrizen A und B addieren, falls sie genau die gleiche Anzahl an Zeilen und Spalten haben:

   
[ a11 a12 ] A = [ ] [ a21 a22 ]

 
                                       [ b11  b12 ]
                                   B = [          ]
                                       [ b21  b22 ]

Die Matrix C berechnet sich dann komponentenweise: c12 = a12 + b12

   
[ c11 c12 ] [ a11+b11 a12+b12 ] C = [ ] = [ ] [ c21 c22 ] [ a21+b21 a22+b22 ]

  • Aufgabe 2: Berechne die Summe der beiden Matrizen

   
[ 1.0 2.0 ] M = [ ] [ 4.0 5.0 ]


 
                                [ 4.0   1.0  ]
                          N =   [            ]
                                [ 0.5  - 2.0 ]

  • Und dann gibt es da noch die Multiplikation: Damit wir eine Matrix M mit einer Matrix N multiplizieren können, muss die Anzahl der Spalten von M mit der Anzahl der Zeilen von N übereinstimmen, Beispiel: M * N =

   
[ 5.0 - 3.0 ] [ ] [ 18.5 - 6.0 ]

Im Beispiel:

5.0 = 1.0 * 4.0 + 2.0 * 0.5 = 4 + 1

oder:

-6.0 = 4.0 * 1.0 + 5.0 * (-2.0) = 4 - 10

Also nach dem Schema:

   
[ -------- ] M = [ ] [ 4.0 5.0 ]


 
                                [ |    1.0 ]
                          N =   [ |        ]
                                [ |  - 2.0 ]

wenn wir c11 = 5.0 berechnen.

Das Element c11 steht am Kreuzungspunkt zwischen der ersten Zeile von M und der ersten Spalte von N. Dann gilt:

c11 = m11 · n11 + m12 · n21

d. h. in der Matrix M gehen wir in der ersten Zeile entlang, in der Matrix N dagegen in der ersten Spalte. Das klingt nicht nur kompliziert, es ist kompliziert!

Ende